Die „Gotteskammer“ – Ein grünes Klassenzimmer für unsere Schule

Die Friedrich-Schlosser-Schule in Jever engagiert sich seit vielen Jahren im Umwelt- und Naturschutz – und das mit Herz und Tatkraft. Nun bietet sich eine einmalige Gelegenheit direkt vor unserer Haustür: Die „Gotteskammer“, ein historisches Waldgebiet im Südwesten von Jever, wird zu einem spannenden Umweltbildungsprojekt für unsere Schülerinnen und Schüler.

Was ist die „Gotteskammer“?

Die „Gotteskammer“ ist ein etwa vier Hektar großes Laubwaldgebiet, das bereits vor über 220 Jahren angelegt wurde. Es beherbergt beeindruckende alte Eichen und Buchen, besitzt kulturhistorische Bedeutung und ist ein wertvoller Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Seit 2020 gehört der Wald dem Landkreis Friesland und ist als „Geschützter Landschaftsbestandteil“ ausgewiesen – ideale Voraussetzungen für ein Schulprojekt mit ökologischem, pädagogischem und gesellschaftlichem Mehrwert.

Warum ist die „Gotteskammer“ so besonders für unsere Schule?

Im Vergleich zu unseren bisherigen Schulwaldprojekten in Sandelermöns und Rahrdum liegt die „Gotteskammer“ in unmittelbarer Nähe – sie kann fußläufig oder mit dem Fahrrad erreicht werden. Dadurch entfällt der logistisch aufwendige und kostenintensive Transport mit Bussen. Gleichzeitig eröffnet das Areal viele Möglichkeiten für praktisches Lernen im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE): Baumarten bestimmen, Bodenproben nehmen, Lebensräume pflegen, Nistkästen betreuen – der Wald wird zum grünen Klassenzimmer.

Was gibt es dort zu tun?

Im Rahmen eines waldökologischen Gutachtens wurden Chancen und Herausforderungen für das Projekt analysiert. Dabei wurde deutlich, dass die „Gotteskammer“ sowohl schöne, naturnahe Waldabschnitte als auch verbesserungswürdige Bereiche besitzt.

Zu den Aufgaben gehören u.a.:

  • Zurückdrängen wuchernder Brombeeren, um junge Bäume zu schützen
  • Neue standortgerechte Bäume pflanzen (z. B. Buche, Eiche, Ulme)
  • Ast- und Totholzhaufen anlegen für Tiere wie Igel und Insekten
  • Nistkästen kontrollieren und pflegen
  • Kleine Gewässer von Laub und Ästen befreien
  • Pfade und Wege instand halten
  • Müll sammeln und die Natur aufwerten
  • Die geschichtlichen Strukturen im Gelände untersuchen

Diese Maßnahmen verbessern nicht nur den Zustand des Waldes, sondern machen Umwelt- und Artenschutz für unsere Schülerinnen und Schüler erlebbar und verständlich.

Was lernen die Schülerinnen und Schüler dabei?

Neben handwerklichen und naturkundlichen Kenntnissen entwickeln unsere Schülerinnen und Schüler Verantwortungsgefühl für die Natur, Teamfähigkeit und Umweltbewusstsein. Der direkte Kontakt mit dem Ökosystem Wald bietet viele praktische Erfahrungen, die in den Unterricht eingebunden werden – ob in Biologie, Geschichte oder Sachunterricht.

Ein Projekt mit Perspektive

Mit Unterstützung der Unteren Naturschutzbehörde, der Stiftung Zukunft Wald sowie fachlicher Begleitung von Förstern und Lehrkräften soll die „Gotteskammer“ über Jahre hinweg betreut und weiterentwickelt werden. Ziel ist es, ein dauerhaftes, sich wandelndes Naturklassenzimmer zu schaffen, das sowohl ökologisch als auch pädagogisch Maßstäbe setzt.